155 – Falsches Spiel mit neuen Klängen?
3. November 2011 / 21:03 bis 22:00 Uhr
Live aus dem Studio 4 in München
Moderation: Theo Geißler & Marlen Reichert
„Musikvermittlung“ – dieses ursprünglich mit viel Bildungsbürger-Liebe besetzte Transport-Wort ist heftig in die Kritik geraten. Haben hastig ausgebildete Kulturmanager in Theater- und Orchester-Diensten den ursprünglich pädagogischen Eros zum billigen Marketinginstrument runtergewirtschaftet? Wird die Autarkie gerade der zeitgenössischen Komposition vom bemühten Lehrer-Zeigefinger mangels Kompetenz oder Respekt fahrlässig gemeuchelt? Antworten liefert das Musikmagazin taktlos, Ausgabe 155, am 3. November um 21.05 Uhr live bei BR-Klassik. Es musiziert das Hexagon-Percussion-Ensemble.
Moderation: Theo Geißler und Marlen Reichert.
Gäste:
- Silke Egeler-Wittmann (Deutsch- und Musiklehrerin sowie Leiterin der AG Neue Musik am Leininger-Gymnasium)
- Sigrid Konrad (Pfau Verlag)
- Gordon Kampe (Komponist)
- Hexagon Percussion Ensemble: Alexander Herrmann, Moritz Thalmayr, Kilian Rüfer, Raphael Neugart, Jonas Neugart, Martin Spicker; Ltg.: Christoph Fellinger
Die gesamte Sendung
taktlos 155, der Podcast
Zusammenfassung als Video in drei Teilen bei nmzMedia.
Die Sendung in Häppchen
Begrüßung und Vorstellung des Themas
Vorstellung der Gäste
Silke Egeler-Wittmann, Sigrid Konrad und Gordon Kampe
Live-Musik: Hexagon Persussion Ensemble
„Noises on“ für Blech-und Plastikeimer by Chris Crockarell
Gespräch mit dem Leiter der Hexagon Percussion-Ensembles
Dr. Martin Hufner über willige Neue-Musik-Helferlein
Erste Gesprächsrunde
Live-Musik: Hexagon Persussion Ensemble
„Poker Face“ by Lady Gaga mit gestimmten Plastikröhren „Boommwhackers“ gespielt
Die Nachrichten
Gelesen von Gabi Hinterstoisser
Zweite Gesprächrunde
Live-Musik: Hexagon Persussion Ensemble
„Mission Impossible“ by Lalo Shifrin, Arr.: Will Rapp für Percussion Ensemble
Fotos zur Sendung
Links
Ich dachte erst das sei eine Kritik an der Vermarktung von Neuer Musik, die stets als „Neue Klänge“ angepriesen wird, auch wenn es sich meistens um sehr alte Klänge handelt :-) Vielleicht auch mal ein Thema!
Das ist auch ein Thema, stimmt. Dies Thema hier ist ein echter Spezialfall. Scheint aber nicht ganz uninterressant, wenn ich die Facebookkommentare dazu lese.
Folgende Themen/Fragenfelder müssten meines Erachtens (sollte sich die Sendung denn wirklich SELBST noch ernst nehmen) angesprochen oder Gar(!) beantwortet werden:
1. Wie werden heute Komponisten mit dem zwangsläufigen Rollenwandel ihrer Profession vom vordenkenden Anspruchs-Avantgardisten zum massengeschmacks-kompatiblen Servicedienstleister fertig?
2. Gibt es irgendeinen wirtschaftlichen Vorteil durch eine verbesserte, gesteigerte, professionell betriebene Musikvermittlung?
3. Warum versagen hier ALLE staatlichen Institutionen erbärmlich (ein Blick in aktuelle Schulbücher sagt alles)
4. Welche Rolle spielt denn Musik im Leben des Durchschnittsbürgers?
5. Warum braucht Musik „Vermittlung“?
6. War wirklich gute Musik jemals gerecht oder demokratisch?
7. Kann man heute Musikberufe noch als „intelligente Arbeitsfelder“ bezeichnen oder sind sie mittlerweile nicht anderen, wesentlich offeneren und entwicklungsfähigeren Wissenschaftsfeldern untergeordnet? (sihe Schließung des Erlanger Musikwissenschaftsinstituts wegen mangelnder wirtschaftlicher Entwicklungsfähigkeit?)